Dezentralisierung und Federation

Dezentralisierung und Federation sind zwei Begriffe, die noch nicht so häufig auftauchen, wie beispielsweise Open Source, aber für eine nachhaltige digitale Infrastruktur mindestens so wichtig sind wie FOSS und mit diesen Begriffen Hand in Hand gehen. Dezentralisierung und Federation ergeben nur Sinn, wenn sie zusammen betrachtet werden, denn Dezentralisierung bedeutet letztlich nicht mehr als, dass es nicht eine Instanz - ein Unternehmen - gibt, die eine bestimmte Dienstleistung zur Verfügung stellt, sondern mehrere. Nehmen wir als Beispiel SMS. Es gibt nicht einen einzigen Telefonanbieter, wo ich SMS-Services buchen kann, sondern ich kann zwischen (zugegeben in Deutschland nur sehr wenigen, aber immerhin) mehreren Anbietern aussuchen. Das bringt aber noch nichts, wenn ich einem Menschen eine SMS schicken möchte, der bei einem anderen Anbieter ist. Dazu müssen beide Anbieter zusammenarbeiten und Austauschmöglichkeiten schaffen. Das wird Federation genannt. Egal, bei welchem Anbieter ich oder mein Gesprächspartner sind, wir können uns gegenseitig SMS schicken. Es gibt also keinen Netzwerkeffekt, keinen Vendor-Lock-In. Übertragen auf allgemein digitale Infrastrukturen bedeutet das, dass wir aufhören müssen zu denken, dass es für ein bestimmtes Problem eine Plattform/eine einzelne Anwendung gibt, die diese Aufgabenstellung immer und überall für alle Zielgruppen zufriedenstellend löst. Eine nachhaltige digitale Infrastruktur lebt von Vielfalt und offenen Standards, denn nur durch diese wird Vielfalt und Zusammenarbeit überhaupt erst ermöglicht.

Sehr mächtig wird das dezentralisierte und federierte Prinzip zusammen mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dazu am besten einen Blick in das Dokument zur Verschlüsselung werfen.