Verschlüsselung

Die wichtige Frage bei Verschlüsselung ist immer, wer welche Sachen lesen und manipulieren kann. Im Alltag bedeutet Verschlüsselung für viele darauf zu achten, dass beim Browsen oben links in der Adresszeile ein kleines (grünes) Schlosssymbol steht. Das bedeutet dann beispielsweise, dass beim E-Mails-lesen in der Web-Oberfläche die Verbindung zwischen dem eigenen Computer und dem Server, auf dem die E-Mails gespeichert sind, kein Mensch mitlesen kann. Das ist schon mal gut, aber jeder Mensch, der Zugriff auf den Server hat, kann ebenso alle Nachrichten lesen wie man selbst. Wünschenswert wäre allerdings, dass allein der Empfänger:in dieser E-Mails diese auch lesen kann, so wie bei einem echten Brief auch. Die digitale Version eines Briefumschlags ist die sogenannte „Ende-zu-Ende“-Verschlüsselung. Im Gegensatz zur Transportverschlüsselung, die durch das kleine (grüne) Schloss symbolisiert wird, sorgt diese dafür, dass die Kommunikation nun wirklich privat abläuft.

Gleichzeitig muss Software, die verspricht sicher und privatsphärefreundlich zu sein, auch immer quelloffene Software (Open Source) sein, denn sonst, können Hersteller:innen zwar behaupten alles sei toll und so weiter, aber nachvollziehen können das nur Menschen, die sich die Software auch ansehen können. Hier greift auch das Prinzip, je mehr Menschen einen Blick darauf werfen können, desto mehr kann ich mich als Laie:in auf andere verlassen, die die Kompetenzen dafür haben.

In Wahrheit ist das alles natürlich noch viel komplizierter, aber es ist ein bisschen so wie im Supermarkt: Nicht überall wo Verschlüsselung und sicher drauf steht, ist auch wirklich sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung drin. Um beurteilen zu können, wie gut eine Software ist, muss ich zwar Profi:in sein, aber zu wissen, dass Ende-zu-Ende- besser als Transport-Verschlüsselung und sicherheitskritische Software immer auch offene Software sein muss, ist genauso einfach wie beim Einkaufen auf das Bio-Siegel zu achten. Und das ist schon eine Menge wert.